Pat und Patachon wohnen in einer Pension mit zwei zauberhaften Tänzerinnen und einem betagten Erfinder zusammen, der ein Fernsehgerät entwickelt. Als ein skrupelloser Industrieller versucht, die Erfindung zu stehlen, geraten Pat und Patachon mitten hinein in den turbulenten Fall. Schließlich kann Patachon, selbst vom Erfindergeist gepackt, seine ganz eigene Erfindung demonstrieren. Das dänische Komikerduo Pat und Patachon war seinerzeit äußerst populär in Deutschland. Auch wenn die Meinungen heute auseinandergehen, überzeugen sie in dieser charmanten Komödie selbst die schärfsten Skeptiker*innen.
Vor allem auffallend ist an Pat und Patachon jene Komik der Armut, die schon zum großen Teil Inhalt der chaplinschen Grotesken war. Sind wir denn so gemein, daß wir über zerlumpte Kleider und sonstige Zeichen des Elends lachen können? Gewiß nicht. Aber Pat und Patachon scheinen unter der Armut nicht im mindesten zu leiden. Es ist die freiwillige Armut der Vagabunden aus Überzeugung. Sie sind Bohemiens, und eine diskrete, schüchtern-freche Verachtung äußert sich in ihrem Verhalten gegen jedweden bürgerlichen Wohlstand und Besitz, am allermeisten wenn sie stehlen. Sie sind ja herzensgut, bloß können sie das Privateigentum gar nicht ernst nehmen. Sie glauben eben nicht daran. Darum betrachten sie mit solcher verständnisloser und mißtrauischer Verwunderung jegliche Erscheinung bürgerlicher Ordnung, die ihnen auch dann unbegreiflich komisch vorkommt, wenn sie von ihr mißhandelt werden. Denn – und das ist das Geheimnis ihres Humors – die Überlegenheit dieser Ärmsten ist grenzenlos.
Béla Balázs, Der Tag, 30.12.1924
Lauritzen’s comedy style was a typical European variant of slapstick: few gags, rather sloppy timing and more room for spontaneous improvisation and human emotions of the players; pleasure takes precedence over pointedness. Add to that romantic plots and idyllic Danish landscapes on sunny days of long Nordic summer. […] Elementary survival techniques […] play a big role in their films. In distress and danger, they turn into strangely twitching insects in mimicry like adaption, without identity or Eros: like sexless beings, they can move about among the Lau girls without even looking at them. In such scenes, in particular in combination with hard lighting, they are reminiscent of the silhouette like social parables of early Polanski shorts. […] In their films they play off the sympathetically portrayed petit bourgeois against the unsympathetic bourgeois and upper-class citizens; with this tendency they are right on target in crisis-ridden Europe.
Thomas Brandlmeier, Filmkomiker. Die Errettung des Grotesken. Frankfurt (Main), 1983. Translated by Jannie Dahl Astrup, Mikael Braae and Ulrich Ruedel