Gentleman-Dieb „Heliotrope“ Harry Harlow muss ins Gefängnis, da er den Geliebten seiner Frau ermordet hat. Doch bevor er sich selbst der Polizei stellt, lässt er seine Tochter bei einem wohlhabenden Paar zurück, um sie vor der intriganten Mutter zu schützen. Diese gibt aber auch nach Ende seiner Haftzeit nicht auf … FORGOTTEN FACES war nach Aussage des legendären GONE WITH THE WIND-Produzenten David O. Selznick dessen erste „echte“ eigene Produktion. Das spannende Krimi-Melodrama zeichnet sich durch expressionistische Beleuchtung, raffinierte Übergänge und fluide Kameraarbeit aus.
Kriminalfilme, die logisch aufgebaut den Entwicklungsgang des zu behandelnden Stoffes in fesselnder Weise vorführen, sind selten und gehören nicht zu dem Alltäglichen der Filmproduktion. DER SCHWUR DES HARRY ADAMS ist ein Film, der eigentlich als Kriminal-Gesellschaftsfilm angesprochen werden kann. Er gehört zu den gut durchgearbeiteten Kriminalfilmen und schildert das Schicksal eines Gentleman-Einbrechers, der aus Liebe zu seinem Kinde das größte Opfer bringt, das ein Vater auf sich nehmen kann, um es vor jedem Schatten des Unreinen, der auf den Eltern ruht, zu bewahren. Wie dies alles sich entwickelt, zeigt der Film in vollendeter Weise und in guten Bildern. Der Vater wird hier ein stiller Märtyrer und büßt seine Schuld, selbst im Tode gibt er sich nicht zu erkennen. Ein Film, der weit über dem Durchschnitt steht, der erschüttert und einen tiefen Eindruck hinterläßt. Clive Brooks ist eine sympathische Gestalt, Olga Baclanova versteht es, das Dämonenhafte des Weibes zu charakterisieren und zum Schluß die angstgehetzte Frau zu verkörpern.
Generalanzeiger für Bonn und Umgegend, 22.4.1930
FORGOTTEN FACES is a tribute to the directorial skill of Victor Schertzinger. It is one of the finest motion pictures turned out by Famous Players lately, and is a remarkable piece of work, judged by any standards. Clive Brook, William Powell, and Olga Baclanova have the leading roles, with Brook being featured. The story of FORGOTTEN FACES is well done; since it contains what is to me the best quality of all – logic. There is nothing overdrawn or impossible in the entire picture. It is human, so it naturally will appeal to the greater majority of fans. Schertzinger retained all the power of the story in the picture, and his intelligent use of the camera made it very impressive. […]
Another thing about Schertzinger’s direction which appeals to me is his regard for the intelligence of his audience. He leaves something to the imagination, since lapses are very deftly put over, another point in the director’s favor. The dramatic scenes were well done, although with troupers such as I have mentioned they could not help but be good. They had power and force and also gave the impression of being real, not acted, which is a quality very rarely attained on the screen.
Although the picture was eight reels long, there wasn’t a moment when the interest flagged. It seemed like about six.
The Film Spectator, 21 July 1928