Ein Filmheld, der sich für die Armen und Schwachen einsetzt und sich den Bösen und Mächtigen mutig entgegenstellt – den verkörpert Douglas Fairbanks in seinem ersten Mantel-und-Degen-Klassiker THE MARK OF ZORRO. Der Film aus dem Jahr 1920 basiert auf der Geschichte „The Curse of Capistrano“, die Johnston McCulley im Jahr zuvor veröffentlicht hatte. Fairbanks kaufte die Rechte an McCulleys Geschichte und schrieb sie zusammen mit Eugene Miller zu einem Filmdrehbuch um. THE MARK OF ZORRO machte Fairbanks in seiner Rolle als Don Diego Vega aka Zorro zum Weltstar und gewissermaßen zu DEM Vorbild aller Stummfilmhelden. Der Film, der Humor und Heldentum auf charmante Art miteinander vereint, war zudem das erste Werk, das United Artists herausbrachten – die unabhängige Verleihfirma, die Fairbanks zusammen mit Mary Pickford, Charles Chaplin und D.W. Griffith 1919 gegründet hatte. In seiner weiteren Karriere sollte Fairbanks mit Filmen wie THE THREE MUSKETEERS (1921), ROBIN HOOD (1922), THE THIEF OF BAGDAD (1924) und THE BLACK PIRATE (1926) weitere unvergessliche Abenteuerhelden verkörpern. THE MARK OF ZORRO ist in einer neuen 4K-Restaurierung von Photoplay Productions in London zu sehen, die in Bonn ihre internationale Erstaufführung erlebt.
Wie Douglas Fairbanks in diesem älteren Film ficht, rennt, springt, das hat etwas Entzückendes und Befreiendes. Ein Weg zu Kraft und Schönheit ist hier am Ziel. […] Der Film, den die Amerikaner gemacht haben, um die Wunder der Bewegung an die rechte Stelle und ins rechte Licht zu setzen, ist nun sehr geschickt. Fairbanks erscheint als der Held der Knaben- und Kleinbürgerromantik, der Duellist mit schwarzer Maske, der Verteidiger der Bedrückten und Bedrohten, die unter der Tyrannei des gierigen Gouverneurs und seiner Soldateska leiden, Daß er auch die Unschuld zarter Jungfrauen schützt, ist eine ausgemachte Geschichte. Doch nie hat man jemanden für die gerechte Sache so glänzend fechten sehen; die alte Phrase kommt hier wunderbar zur Anschauung. Und wie deckt sich der federnde Schwung und das peitschende Losschnellen im Körperlichen mit dem „moralischen“ Gebot der Stunde, vielmehr der Sekunde in diesem Film. In der Art, solche Wirkungen richtig zu berechnen, sind ja die Amerikaner hervorragend. Mag auch die Gesamthandlung banal sein, so wird doch in kleinen Zügen und im Augenblickhaften eine Fülle des Reizvollen und Spannenden gegeben. Und solange Fairbanks so elegant für die gerechte Sache ficht, ficht es den Zuschauer nicht an, daß diese selbst sich berechtigten ästhetischen Ansprüchen nicht gewachsen zeigt.
Ernst Blass, Berliner Tageblatt, 13.6.1926
In many respects this dual role is the most legitimate piece of acting that Douglas Fairbanks has done for the screen. His Don Diego Vega is a distinct character creation, in marked contrast to the quick and fearless Zorro. The familiar Fairbanks personality is preserved in both, but each character is given sufficient touches to preserve its local color, and the romantic nature of the story is brought out in every way possible. It would seem that this picture is a testing ground for the star’s ambition to play the D’Artagnan of Dumas, and that he has demonstrated his right to make the attempt. The writer of the scenario and the director have been mindful of the athletic prowess of Mr. Fairbanks, and he has been given openings without number to hurl himself over, through, on to and up to all kinds of obstacles with his usual exhilarating dash, and to show his horsemanship to the best advantage.
Louis Reeves Harrison, The Moving Picture World, December 11, 1920
Wir zeigen diesen Film im Rahmen eines Doppelprogramms. Der erste Film ist LEV LIVET LEENDE