Lothar Rübelt zählt zu den wichtigsten Fotografen Österreichs, der vor allem für seine beeindruckenden Sportfotografien bekannt ist. Seine erste und einzige Filmarbeit realisierte Rübelt 1926: MIT DEM MOTORRAD ÜBER DIE WOLKEN dokumentiert in prachtvollen, farbenreichen Bildern die Motorradtour einer Gruppe junger Menschen, die von Wien aus in die Dolomiten fahren. Unter den Reisenden ist Rübelt selbst sowie sein Bruder Ekkehard, der nach den Dreharbeiten bei einem Motorradunfall tödlich verunglückte und dem der Film gewidmet ist. Am Höhepunkt des Films versuchen die Fahrer mit ihren Maschinen das markante Dreigestirn der Tofane zu erklimmen. Parallel erzählt Rübelt eine symbolische Geschichte über den Kampf zwischen maschineller Moderne und der ewigen Natur der Berge. Bereits 2013 war der Film in einer 35mm-Kopie auf den Stummfilmtagen zu sehen. Die neue digitale4K-Restaurierung des Filmarchivs Austria und des Österreichischen Filmmuseums, im Zuge derer auch die originale Schnittreihenfolge des Films rekonstruiert wurde, feiert dieses Jahr in Bonn ihre internationale Erstaufführung.
Die Bedeutung des Sports aller Zweige hat längst in alle Kreise Eingang gefunden, wobei ihm im Film ein immer machtvoller werdender Förderer erstanden ist, der unermüdlich für die Verbreitung des Körpersports und damit der Erhöhung der Zahl seiner Anhänger Sorge trägt.
Als einer der schönsten Filme dieser Art, dem auch als Naturfilm höchste Bedeutung beizumessen ist, präsentiert sich der Film MIT DEM MOTORRAD ÜBER DIE WOLKEN, der von drei unternehmungslustigen, kühnen österreichischen Sportleuten hergestellt wurde. Der Film zeigt eine Motorradtour durch das Dolomitengebiet und setzt sowohl den sportlichen Leistungen der Teilnehmer als auch den unvergleichlichen landschaftlichen Schönheiten der Dolomiten und umliegenden Gegenden dieses herrlichen Erdenwinkels ein sehenswertes Denkmal. Es ist hierbei erstaunlich, mit welch verhältnismäßig primitiven Mitteln die größten Wirkungen erzielt zu werden vermochten. Es sind eine Unmenge Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden, die die höchsten Anforderungen an Ausdauer und Leistungsfähigkeit stellen. Per Motorrad werden Bergeshöhen, oftmals an steilen Abgründen vorbei, erklommen, um jene Punkte vor die Kamera zu bekommen, die ein besonders schönes Bild versprechen. Eine der imposantesten und schönsten Aufnahmen des Films ist die eines Nebelmeers in höchster Höhe, die im Morgengrauen bei gerade aufgehender Sonne gedreht zu werden vermochte. Äußerst interessant sind auch die Bilder, die die Motorradfahrer in sausender Fahrt, bergauf, bergab, vom Zuge aus aufgenommen, zeigen, wobei die waghalsige Unerschrockenheit und Sportbegeisterung der Teilnehmer in oft aufregender Weise zutage tritt.
Der Filmbote, Nr. 51,18.12.1926
“Riding to the clouds”; from their home in Vienna, the various motorcyclists on this film trek 600 km each way, on dirt, gravel, or rock roads to reach the mountains (Monte Cristallo, Monte Piano, “letre cime de Lavoredo”). When they do climb into the mountains, the roads rapidly become mere footpaths, then goat tracks, and in places, no road at all!
At the final, very rocky stages, the riders wrap chains around their rear wheels for traction up the extremely steep climbs. Lucky for them 1920s bikes are light and narrow, so a fall represented no great hazard. Still, with “clincher” tires pumped up to 60 psi, rocky tracks were avery bumpy trial. And there was still the matter of coming back down on motorcycles with virtually no brakes ...
Paul d’Orleans, thevintagent.blogspot.com, cited in: Programme 29. Bonner Sommerkino,2013
Wir zeigen diesen Film im Rahmen unseres Dokumentar-Doppelprogramms. Der erste Film ist HARMONIES DE PARIS.