Harold „Speedy“ Swift ist Baseball-Besessener. Seine Obsession für den amerikanischen Volkssport Nummer Eins und seine Lieblingsmannschaft, die New Yorker Yankees, kostet ihn einen Job nach dem anderen. Dass dies den leichtlebigen Harold nicht kümmert, billigt der Großvater seiner Freundin nicht, der die letzte Pferdebahn in der Stadt New York betreibt. Als ein Konsortium gieriger Transportunternehmer droht, dem alten Herren die Fahrstrecke auf hinterlistige Weise zu entziehen, bekommt Harold Gelegenheit, sich zu beweisen. Die letzte Stummfilmkomödie von und mit Harold Lloyd wurde großteils an originalen Schauplätzen in New Yorkgedreht – unter anderem im Luna Park auf Coney Island – und bildet eine liebevolle Hommage an die größte US-amerikanische Stadt. Baseball-Legende George Herman „Babe“ Ruth tritt in einer kleinen Rolle auf. Gezeigt wird eine35mm-Kopie der 1996 vom UCLA Film & Television Archive durchgeführten Restaurierung.
Harold Lloyds neuer Film bezwingt jeden Griesgram.
Die bei Filmen des amerikanischen Lustspielstars übliche Autoren-Gesellschaft bestand diesmal aus vier Männern, die (…), unterstützt durch zahlreiche Gagmen, den achtkantigen Unsinn verzapften. Die Geschichte hat, wenn man so sagen darf, auch eine ernste Seite. Es geht nämlich gegen den Großkapitalismus, der in diesem Fall einen alten ehrlichen Pferdebahnbesitzer um seine Konzession und seine Existenz bringen will.
Der Film arbeitet überhaupt sehr geschickt, seine Väter wissen genau, was das Parkett sehen will. Da sind die verständlichen Sorgen des ewig stellunglosen Harold, da zeigt man einen herrlichen, lustigen Abend im Lunapark, da wird ein drollig-struppiger Köter zu einem kleinen Helden, da gibt es eine Keilerei von gigantischen Ausmaßen, und schließlich als größte Rosinen des schmackhaften Kuchens Harolds Jagden durch den New Yorker Verkehr. Zuerst als pechverfolgter Taxi-Chauffeur und dann als Kutscher der Pferdebahn, die er durch ganz New York im Irrsinns-Tempodirigiert. Welche Fülle von Einfällen und Details diese Jagden begleiten, wie überlegt und ausgetüftelt überhaupt jede Szene in diesem großartigen Film ist, davon möge sich jeder selbst überzeugen.
Georg Herzberg, Film-Kurier, Nr. 43,12.10.1929
This is a pip comedy on which anybody can write a catch line for reprinting and be right. (…) Action brings back Coney Island in all its mid-summer glory, and although the amusement resort has taken a lot of camera punishment, Lloyd has got enough gags running to make it stand off whatever repetitious liabilities are there. (…)
It’s a gag picture but what gags. A general melee between a gang of roughnecks and the old tradesmen on the stree twhich the horse car serves, and which the elderly cronies use as a club house every night, is the best comedy battle in seasons. (…)
A lot of wild driving in the film, once with Lloyd wheeling a taxi and again when he hooks up a team of horses to the horsecar, after it’s been stolen, and rushes across town to make the once daily trip. Most of this is genuine New York stuff, shot all over the town, but some of it’s Los Angeles, too. Anyway, the mad taxi gallop is a standout sequence, and there’s plenty of laughs as Lloyd rushes Babe Ruth to the Yank stadium, the Babe turning loose some pretty fair mugging at the horrors of Lloyd’s driving. (…)
No question that the outstanding feature of the film is the brainwork behind it. In other words, the gags. Lloyd has a rep of having the best of the comedy constructors around him on the Coast, and SPEEDY will about prove it. (…) Camera work is excellent, titles often make their point and the action seldom slows up. (…) SPEEDY is a corking program laugh provoker.
Sidne Silverman, Variety, 11.4.1928