Vortrag von Andreas Thein (Sammlungsleiter, Filmmuseum Düsseldorf)
Heinrich „Harry“ Piel (1892-1963), geboren im Düsseldorfer Stadtteil Benrath, zählt zu den produktivsten und populärsten Figuren im deutschen Film in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ab 1912 war er als Regisseur tätig und seine Vorliebe für moderne Abenteuerstoffe und Action-reiche Sujets (darunter zahlreichen Sprengungen) brachte ihm den Spitznamen „Dynamit-Regisseur“ ein. Wenige Jahre später fing Piel an auch als Schauspieler vor der Kamera zu agieren und wurde zum größten deutschen Star im sogenannten „Sensationsfilm“-Genre. Erfolgreich war er nicht nur in Deutschland, sondern auch international, und er realisierte so manchen seiner Filme in Koproduktion mit anderen Ländern wie Großbritannien und Frankreich. Obwohl er damals extrem beliebt war und allein in der Stummfilmzeithundert Filme machte, sind seine Filme heute relativ unbekannt und selten zusehen. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer lückenhaften Überlieferung. Das Filmmuseum Düsseldorf, das den Nachlass Piels bewahrt, bemüht sich seitmehreren Jahrzehnten um die Aufarbeitung und Neubewertung des Lebens und Werks Harry Piels. In den letzten Jahren hat sich das Filmmuseum verstärkt auf die Restaurierung seiner Filme konzentriert und dabei einen besonderen Fokus auf die Stummfilme gelegt. In diesem Vortrag stellt Andreas Thein, Sammlungsleiter im Filmmuseum Düsseldorf, das Phänomen Harry Piel vor und berichtet von der Restaurierungsarbeit. In diesem Zusammenhang wird das einzige erhaltene Fragment des verschollenen Films DER VERÄCHTER DES TODES (1920) gezeigt.
Anmeldungen / Reservierungen an presse@film-ist-kultur.de. Preis: 6€ /4€ ermäßigt.