Harry Yquem ist ein erfolgreicher Börsenmakler und mit Florence hat er die schönste Frau, die man sich vorstellen kann. Doch die Ehe der beiden begann etwas holprig, da Florence von ihrem opportunistischen Vater dazu gezwungen wurde, Harry zu heiraten. Nach Jahren der Abwesenheit kehrt ihre frühere große Liebe Werner Krafft nach Europa zurück. Werner ist völlig verarmt – im Gegensatz zu seinem Bruder William, der das schöne Leben genießt, das ihm seine krummen Geschäfte ermöglichen. Harry ist überzeugt davon, dass Florence ihn betrügt. Verdächtigt wird allerdings nicht Werner sondern William, der seinem Bruder zum Verwechseln ähnlich sieht.
Das narrativ komplexe Kriminaldrama von Fritz Lang nimmt seine späteren Meisterwerke DR. MABUSE, DER SPIELER, SPIONE und M vorweg. Jahrzehntelang gehörte KÄMPFENDE HERZEN zu den wenigen verschollenen Werken des METROPOLIS-Schöpfers, bis eine zeitgenössische brasilianische Verleihkopie im Bestand der Cinemateca Brasileira entdeckt wurde. Der Fund ermöglichte 1987 eine Rekonstruktion des Films durch die Deutsche Kinemathek, für die die portugiesischen Zwischentitel ins Deutsche rückübersetzt wurden.
Über einen Mangel an Handlung in dieser Liebes- und Gaunergeschichte kann man sich wirklich nicht beklagen. Im Gegenteil: Es ist ein toller Wirbel von leidenschaftlichen Begegnungen, Versuchungen und Bedrohungen, geheimnisvollen Besuchen, Einbrüchen und Falschmünzereien, ein Durcheinander von unterirdischen Kaschemmen und wohlduftenden Hoteldielen, Gentleman-Verbrechern und anderen, Dirnen mit Juwelen und Dirnen ohne Hut, daß einem schwindlig werden und auch eine anspruchsvolle Phantasie auf ihre Rechnung kommen kann.
Ludwig Brauner, Der Kinematograph, Nr. 731, 13.2.1921
Shown in February of 1921, this film has generally been overlooked in Lang’s canon, not least because for a long time it [...] was thought to have vanished [...]. On the evidence available today, KÄMPFENDE HERZEN turns out first-rate, showing the progress and development of Lang’s filmmaking. [...] Contemporary reviewers were “disconcerted by the plot”,” according to Lotte Eisner, “finding the relationships between characters unclear” and the idea of the look-alikes preposterous. [...] But it is the verisimilitude and gritty realism of KÄMPFENDE HERZEN that astonishes nowadays. [...] This is the first of his “tabloid” films, focussing on the streets and society of Berlin, and Lang was always more stimulated by urban life than by nature’s splendor. KÄMPFENDE HERZEN can be seen now as an obvious transition to DR. MABUSE. Here was a Lang equally at home in posh hotel rooms and sleazy dives. The layers of society were peeled away, the director wryly dissecting the contrast between private clubs of rich, top-hatted gamblers and Berlin’s teeming underworld. Here, for the first time, Lang began to show an appetite for dizzying montage: intercut close-ups of street signs, sidewalk activity, telephones ringing, people gulping food, wafted cigarette smoke, grimacing faces. [...] KÄMPFENDE HERZEN made for raucous enjoyment, and was a leap forward for the increasingly proficient director.
Patrick McGilligan, Fritz Lang. The Nature of the Beast, New York 1997
Wir zeigen diesen Film im Rahmen eines Doppelprogramms. Der erste Film ist WHAT'S THE WORLD COMING TO?