1935 entstand unter der NS-Diktatur in Berlin das erste nationale Filmarchiv Deutschlands. Das Reichsfilmarchiv galt damals als Vorbild einer modernen Filmerbeeinrichtung. Gleichzeitig war es jedoch zur Pflege und Aufrechterhaltung der nationalsozialistischen Ideologie durch das Medium Film entstanden. 1938 gründete das Reichsfilmarchiv zudem zusammen mit der National Film Library des British Film Institute in London, der Filmabteilung des Museum of Modern Art in New York und der Cinémathèque française in Paris die „FIAF“, den ältesten, bis heute aktiven Dachverband der internationalen Filmarchive. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Reichsfilmarchiv aufgelöst und seine Bestände zerstreut. Mit DAS REICHSFILMARCHIV – GESCHICHTE EINER DEUTSCHEN INSTITUTION widmet sich erstmals ein langer Dokumentarfilm der Geschichte dieser Einrichtung, die bis heute in der Fachwelt als höchst umstritten und problematisch gilt. Zudem ist das Werk der erste Film, der sich überhaupt mit einer deutschen Filmerbeeinrichtung befasst. Durch Archivaufnahmen, Zeitzeugengespräche und Besuche von historisch-bedeutenden Orten spürt das Team um Regisseur Heinrich Adolf und die Filmhistoriker Rolf Aurich und Alexander Zöller in akribischer Kleinstarbeit die Entstehungsgeschichte des Archivs, dessen Schicksal nach 1945 und Hinterlassenschaften auf.
Die Vorführung im Rahmen der Internationalen Stummfilmtage findet in Anwesenheit des Regisseurs Heinrich Adolf und des Mitwirkenden Alexander Zöller statt.
Tickets sind für 5€ pro Person vor Ort erhältlich.